Ich handle nach dem Prinzip „gesunder Menschenverstand“.
Portrait
MEINE KLEINE
Herde
Thomas Weizenegger bekleidet die Stabstelle „Strategische Unternehmensentwicklung“. Die Stabsstelle beinhaltet die Querschnittsfunktion E-Commerce, Datenmanagement und Unternehmenskommunikation. Zusätzliche Aufgaben sind Betrieb, Koordination und Weiterentwicklung der Systeme SAP/CRM/SSO sowie vielfältige Aufgaben im Projektmanagement.
Thomas Weizenegger lacht, als ich ihm die Titelidee für seinen Bericht vorlese: „Meine kleine Herde“. Das passt auf den Leiter der Strategischen Unternehmensentwicklung der AZ wie die Faust aufs Auge. Denn nicht nur bei der Arbeit ist er Chef einer kleinen Herde, sondern auch in der Freizeit kümmert er sich um sieben Schumpen zu Hause sowie um 25 „Kälbchen“ der E-Jugend des Fußballvereins VFB Durach. Die Abteilung, an deren Stabsstelle Thomas Weizenegger sitzt, nennt sich „Strategische Unternehmensentwicklung“. Eine Beschreibung, mit der wahrscheinlich die meisten wenig anfangen können. Was machen die eigentlich? Hier die Aufklärung: 2014 wechselte Thomas Weizenegger auf diese Position. Vorerst allein. Die Hauptaufgabe war, SAP im gesamten Unternehmen zu integrieren, was am 3. Oktober 2016 erfolgreich umge-setzt wurde. Dieser Part blieb ihm, jedoch kamen im Zuge der Digitalisierungsmaßnahmen noch weitere Aufgaben hinzu. Thomas Weizenegger sollte die übergeordnete Koordination der Unternehmensvernetzung übernehmen.
Aus dem Einzelkämpfer sollte ab sofort ein „Herdentier“ werden, denn für die drei neuen Bausteine – E-Commerce, Da-tenmanagement und Unternehmenskommunikation – bekam Thomas Weizenegger drei neue Spezialisten an die Hand: Für den Baustein E-Commerce kam Johanna Lyschik, die unter anderem für den Relaunch des Abo- sowie AZ-Shops zuständig war. Um das Datenmanagement kümmert sich Christina Höhn. Zurzeit baut sie auf Basis des neuen CRM das Datenaus-wertungssystem „Qlik“ auf und entwickelt das Trackingkonzept für das neue Onlineportal „allgaeuer-zeitung.de“. Der Part Unternehmenskommunikation unterliegt Sebastian Kehr, der nicht nur den neuen Verlagsnewsletter auf den Weg brachte, sondern auch spontan seit Ausbruch der Pandemie die Corona-Kommunikation des Verlags übernimmt. Gerade in Hinsicht auf die Entwicklungen in der Corona-Pandemie und der wachsenden Digitalisierung musste Thomas Weizenegger innerhalb kürzester Zeit handeln. „Das mache ich meistens nach dem Prinzip ‚gesunder Menschenverstand‘“, erklärt der Stabsleiter. Man müsse aus der aktuellen Lage heraus unter Beachtung der Rahmenbedingungen das Beste daraus machen. Achtsam auf und für andere Das heißt konkret: Die Digitalisierung beschleunigen, damit die Kommunikation und die Prozesse reibungslos funktionieren. Und was sind die großen Herausforderungen im neuen Normal? „Das Wichtigste ist, auf die Gesundheit und Bedürfnisse der Mitarbeiter zu achten und auf jeden Einzelnen der kleinen Herde so gut es geht einzugehen“, sagt Weizenegger. Nach getaner Arbeit wartet zu Hause die zweite Herde auf ihn: sieben Pensionsrinder. Ganz offiziell ist er nämlich gemeldeter Nebenerwerbslandwirt. Auf gut Deutsch: Bauer. Thomas Weizenegger besitzt sieben Hektar Land. „Auf drei Hektar finden die Schumpen den Sommer über ihr Zuhause“, erklärt Weizenegger. Im Herbst ist, wie man es im Allgäu kennt, Almab-trieb. Mit viel Spaß trainiert Thomas Weizenegger „die kleine Herde, die ihn am meisten Nerven kostet“. 25 E-Jugend-Spieler vom VFB Durach. Mit zwei anderen Trainern gibt er dem Duracher Nachwuchs seine eigene Leidenschaft für Fuß-ball weiter. Soweit Corona es zulässt, trainiert er sie zweimal in der Woche. Jeden Freitag ist Spiel. „Fußball kann ich. In der Landwirtschaft bin ich groß geworden und möchte die Familientradition fortführen. Meine Arbeit bei der AZ füllt mich aus“, reflektiert Thomas Weizenegger Aber egal in welcher Herde er auch ist, das Ganze ist nur machbar, weil ihm der Rücken freigehalten wird. In jeglicher Hinsicht.